Forschung


Forschungsdesign
Die fundierte und umfassende Begleitforschung bei CyberMentor liefert Erkenntnisse über erfolgreiche Mentoring-Prozesse und fließt in die kontinuierliche Verbesserung des Programms ein. Die Ergebnisse werden in wissenschaftlichen Publikationen anderen Mentoring-Programmen zur Verfügung gestellt. Die vier wichtigsten Bausteine der Begleitforschung sind:
(1) die längsschnittliche Begleitung der Programmteilnehmerinnen über mindestens drei Messzeitpunkte und teilweise über mehrere Jahre hinweg,
(2) die Wirkungsmessung mittels mehrerer Vergleichsgruppen,
(3) eine umfangreiche Datenerhebung mittels standardisierter Skalen sowie
(4) die Kombination von mehreren Erhebungsmethoden.

Umsetzung
Einige Mentoring-Programme messen ihren Erfolg anhand der Zufriedenheit der Teilnehmerinnen. Allerdings ist bekannt, dass Erfolge von Mentoring-Programmen durch eine reine Zufriedenheitsabfrage häufig sehr stark überschätzt werden. Aus diesem Grund ist es CyberMentor besonders wichtig zu untersuchen, wie sich bestimmte Merkmale der Teilnehmerinnen über den Verlauf des Mentorings hinweg verändern.
Zur Wirksamkeitsüberprüfung des Programms werden verschiedene Variablen wie das Interesse am MINT-Bereich, das Vertrauen in die eigenen MINT-Fähigkeiten, das Wissen über Studienfächer und Berufe im MINT-Bereich, die Intention, ein MINT-Fach zu studieren, Aktivitäten im MINT-Bereich sowie mehrere Aspekte der häuslichen und schulischen Lebensumwelt der Schülerinnen mittels standardisierter Skalen abgefragt. Zur Untersuchung ihrer Entwicklung werden die Teilnehmerinnen längsschnittlich über mehrere Messzeitpunkte hinweg begleitet. Es erfolgen Befragungen mittels Online-Fragebögen vor Beginn des Mentorings, während des Mentoring-Jahres und nach Ende des Mentorings.
Zudem werden Feedback-Fragebögen zur Beurteilung der Mentoring-Runde erhoben. Um die tatsächlichen Entscheidungen bezüglich der Studien- und Berufswahl zu erfassen, werden teilweise mit ehemaligen Mentees Follow-up-Erhebungen durchgeführt.


Wirkungsmessung mittels einer Vergleichsgruppe
Die Entwicklung der Teilnehmerinnen wird mit drei Vergleichsgruppen verglichen. Bei der ersten Vergleichsgruppe handelt es sich um eine Gruppe von Mädchen, die sich für das Programm angemeldet hat, jedoch aufgrund begrenzter Plätze erst in der nächsten Runde in das Programm aufgenommen wird. Diese Mädchen weisen ein vergleichbares Interesse am MINT-Bereich auf wie die teilnehmenden Schülerinnen. Die anderen beiden Vergleichsgruppen bestehen aus einer Gruppe von Mädchen und einer Gruppe von Jungen, die ein durchschnittliches Interesse an MINT haben. Die Teilnehmerinnen und die Vergleichsgruppen erhalten zu festgelegten Zeitpunkten die identischen Fragebögen. Alle Daten werden in anonymisierter Form gespeichert und ausgewertet. Der Vergleich der teilnehmenden Mentees mit Schülerinnen der Vergleichsgruppe mit ähnlichen Interessen stellt aus Forschungsperspektive eine Besonderheit gegenüber existierender Forschung dar: Er ermöglicht einen tatsächlichen Wirkungsnachweis des CyberMentor-Programms, da ein Vergleich zu Schülerinnen mit vergleichbaren Voraussetzungen hergestellt wird, die jedoch noch nicht vom Mentoring profitieren können.

Ergebnisse
Im Vergleich zu ähnlich MINT-interessierten Schülerinnen, die sich für CyberMentor angemeldet haben, aber erst ein Jahr später teilnehmen konnten, zeigen die CyberMentor-Teilnehmerinnen:
  • eine deutliche Zunahme der MINT-Aktivitäten,
  • eine höhere Sicherheit bei der Berufswahl sowie
  • eine steigende Intention, ein MINT-Fach zu studieren.


Die Follow-up-Erhebungen mit ehemaligen Mentees bezüglich der Studien- und Berufswahl zeigen folgende Ergebnisse:
62 Prozent der ehemaligen Teilnehmerinnen entschieden sich später für MINT-Studiengänge und Berufe. Damit wählten sie doppelt so häufig MINT wie Schülerinnen ihrer jeweiligen Alterskohorte (31%) sowie signifikant häufiger als ähnlich an MINT interessierte Schülerinnen (44%).


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